Wiener Philharmoniker und BMLFUWpräsentieren Waldklang-CD

Die UNO hat das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt.

Österreich ist gleichermaßen ein bedeutendes Kultur- wie auch Waldland. In der einmaligen Verknüpfung von beidem ist die Waldklang-CD entstanden. Darauf finden sich aus dem reichen Fundus der Wiener Philharmoniker sechs Musikstücke, die einen klaren Wald-Bezug aufweisen und Lust auf unsere heimische Landschaft machen sollen. Die CD wird in einer Special-Edition von 1.500 Stück aufgelegt. Der aufwendig gestalteten Holz-Kassette aus Erle ist neben der CD ein Booklet beigelegt, das wissenswerte Facts über Österreich als Waldland enthält. Dieses Projekt wurde von wald.zeit Österreich in Zusammenarbeit mit dem BMLFUW umgesetzt und ist bei Universal Music erschienen.

Berlakovich: Österreich ist ein wichtiges Waldland

„Knapp die Hälfte Österreichs ist von Wald bedeckt. Dieser ist für unsere Umwelt, die Lebensqualität, die heimische Wirtschaft und nicht zuletzt für den Schutz vor Naturgefahren von entscheidender Bedeutung. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und drohender Gefahren rund um den Klimawandel kommt dem nachwachsenden Rohstoff Holz eine immer wichtigere Rolle zu. Der Wald prägt unser Landschaftsbild und ist wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er leistet einen wesentlichen Beitrag für die Qualität der Luft und des Wassers und ist nicht zuletzt ein vielseitiger Erholungs- und Lebensraum“, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister DI Nikolaus Berlakovich. „Unser Wald steht für eine ungeheure Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Pilzen. Die unterschiedlichen Tierstimmen und rauschenden Blätter sind unverzichtbare Musik in unseren Ohren, die es zu erhalten gilt.“

 

2011 ist Internationales Jahr des Waldes

„Die UNO hat 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt. Das Motto ist ´Forests for people´. Dieses Jahr soll zur Stärkung der nachhaltigen Bewirtschaftung, der Erhaltung und Entwicklung aller Waldtypen zum Wohle der derzeitigen und zukünftigen Generationen beitragen. Mit den Aktivitäten im Rahmen des Internationalen Jahres des Waldes soll die hohe Relevanz ökologischer, ökonomischer und sozio-kulturell nachhaltiger Forstwirtschaft hervorgehoben werden“, so Berlakovich weiter.

 

Der Wald als Quelle künstlerischer Inspiration

„Ob Dichtung, Malerei oder Musik – dem Wald wurde seit jeher in der Kunst jene Aufmerksamkeit gewidmet, welche die 192 Staaten der Vereinten Nationen mit dem ´Internationalen Jahr des Waldes´ demonstrieren wollen. Aufgrund der Vielschichtigkeit ihrer tief in das Unterbewusstsein reichenden Ausdrucksmöglichkeiten wird die Musik dem Phänomen ´Wald´ und dessen Komplexität in besonderer Weise gerecht, wie bereits die kleine Auswahl auf der vorliegenden Compact Disc andeutet. Die Stücke sollen zum Nachdenken darüber anregen, welche Quelle der Inspiration der Wald für die Kunst, für die Phantasie darstellt – ein geheimnisvoller, hochsensibler Lebensraum – auch für die menschliche Seele“, betont Prof. Dr. Clemens Hellsberg, Vorstand der Wiener Philharmoniker.

 

Die Waldklang-CD: Vom Wienerwald, dem Krapfenwald´l und den Waldmeistern

„Dem unvergleichlichen Zauber einer Sommernacht im Wald, die der „Mondchor“ aus Otto Nicolais Meisterwerk „Die lustigen Weiber von Windsor“ in ebenso unvergleichlicher Weise beschwört, ist die unmittelbar ergreifende Feierlichkeit gegenübergestellt, mit der Richard Strauss in seiner Tondichtung „Eine Alpensinfonie“ den „Eintritt in den Wald“ beschreibt. Dem Mythos Wald, der auch in den Sagen und Märchen Tschechiens eine wichtige Rolle spielt, widmet Bedřich Smetana im Mittelteil seiner Symphonischen Dichtung „Aus Böhmens Hain und Flur“ (der Nr. 4 im Zyklus „Ma vlast“ – „Mein Vaterland“) ein geheimnisvolles Kapitel. Ein überaus ambivalentes Verhältnis zur Natur hatte Johann Strauß. Er war nicht nur „der“ geborene Stadtmensch, sondern entwickelte sogar eine Phobie vor den Abgründen und Steigungen des Wienerwaldes. Dennoch schrieb er mit „Geschichten aus dem Wienerwald“ einen seiner größten Walzer, der die Volksmusik der Menschen dieses Lebensraumes sublimierte. Im Sommer 1869 fasste er die Eindrücke, welche er in Pawlowsk bei St. Petersburg gewann, in der Polka „Im Pawlowsker Walde“ zusammen. Für das Wiener Publikum verlegte er das Werk in die Kaiserstadt und benannte es nach dem Grinzinger Gasthaus „Krapfenwald’l“: ein Beweis dafür, dass die Vögel in Pawlowsk nicht anders zwitschern als in Wien. Eine Jagdgesellschaft, eine Waldmühle und eine schöne „Waldfee“ – die Operette „Waldmeister“, welche Johann Strauß 1895 im Alter von siebzig Jahren schrieb, konnte sich zwar auf der Bühne nicht durchsetzen; einzelne Musiknummern, vor allem aber die Ouvertüre, zählen zum Kostbarsten, was der „Walzerkönig“ schrieb: Die Gegenstimme bei der Wiederholung des Hauptthemas etwa ist ein so genialer Einfall, dass bis zum heutigen Tag in Wiener Musikerkreisen das Gerücht gepflegt wird, der Kontrapunkt sei von seinem Freund Johannes Brahms eingefügt worden.“ So beschreibt Hellsberg die Wald-Stücke auf der CD.

 

Österreich: Bedeutendes Wald- und Kulturland von Weltgeltung

„Unser Wald ist gleichermaßen wichtiger Wirtschaftsfaktor wie Hotspot der Artenvielfalt. Aber er ist auch immer schon Inspirationsquelle und Muse für KünstlerInnen gewesen. Um den Wald in seiner unglaublichen Vielfalt und großen Bedeutung für alle Lebensbereiche bewusster zu machen, wurde das Jahr 2011 von der UNO zum Internationalen Jahr des Waldes ausgerufen. Österreich ist sowohl ein bedeutendes Musikland mit Weltgeltung als auch ein bedeutendes Waldland mit Weltgeltung. Die Waldklang-CD führt eindrucksvoll vor Augen, was herauskommt, wenn beides miteinander verknüpft wird“, so Mag. Hermine Hackl, GF wald.zeit Österreich und Waldklang-Projektleiterin

(Juli 2011)


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