2011 ist das Internationale Jahr des Waldes

Die UNO hat 2011 zum Jahr des Waldes ausgerufen, um die ökologische, ökonomische und soziale Bedeutung des Waldes mehr in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken.

Ziel ist es, das Bewusstsein und Wissen um die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu fördern. Dabei soll auf die besondere Bedeutung des Waldes und einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung auch im Rahmen der Bekämpfung der Armut hingewiesen werden. Weltweit beziehen mehr als 1,6 Mrd. Menschen ihren Lebensunterhalt aus der Nutzung des Waldes und erwirtschaften damit 270 Mrd. Dollar jährlich. Die FAO schätzt, dass jedes Jahr 130.000 km² Wald verloren geht. In Österreich hingegen nimmt die Waldfläche beständig zu.

Im Rahmen der Kick-Off-Pressekonferenz zum Jahr des Waldes formulierten wesentliche Vertreter der heimischen Forstwirtschaft ihre persönlichen Wald-Botschaften. Weiters wurde die erste der Sonderbriefmarken zum Jahr des Waldes präsentiert.

 

Berlakovich: Unsere Wälder sind ein kostbares Gut

„Das Jahr des Waldes hat für mich nicht nur große wirtschaftliche und umweltpolitische Bedeutung. Es ist mir ganz persönlich wichtig. Denn Wald ist mehr als Bäume. Er gibt uns so viel mehr, als nur Holz und frische Luft. Unsere Wälder sind unverzichtbarer Teil unserer Landschaft. Als Erholungsraum, Arbeitgeber (green jobs), als Klimaschützer und Lieferant für Energie (Biomasse) und Bauholz. Unsere Wälder sind ein kostbares Gut, das wir mit aller Kraft erhalten müssen. Für uns und unsere Kinder“, betont DI NIKI BERLAKOVICH, Bundesminister für Land- und Forstwirtschat, Umwelt und Wasserwirtschaft.

 

Wlodkowski: Wald für die Menschen

„Dass der Wald den wertvollen Rohstoff Holz liefern, Arbeit in der Holz-, Möbel- oder Energiewirtschaft schaffen, Siedlungsgebiete schützen, die Luft rein halten und Erholungsraum bieten kann, dafür sorgen die Waldbesitzer in ganz Österreich. Von diesen Funktionen des Waldes profitiert die ganze Gesellschaft; ganz nach dem Motto des Internationalen Jahres des Waldes, `Wald für die Menschen`. Die Waldeigentümer bewirtschaften, ob groß oder klein, ihr Eigentum, um es auch für die kommenden Generationen zu sichern. Dies bestätigen auch die jüngsten Zahlen der Waldinventur. So ist die Nutzung vor allem im Kleinwald von unter 50 Prozent auf über 70 Prozent gestiegen. Dies ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der Beratung durch die Kammern und der Dienstleistungspakete der Waldverbände“ betont ÖKR GERHARD WLODKWOSKI, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.

 

Resch: Waldfunktionen schon Kindern nahe bringen

„Man kann nicht früh genug beginnen, den Kindern die positiven Funktionen, die der Wald in seiner Vielfalt für Gesellschaft, Wirtschaft und den einzelnen Bürger bereit hält, nahe zu bringen. Die Waldpädagogik erfüllt somit eine verantwortungsvolle Aufgabe nicht nur für die Waldwirtschaft selbst, sondern hilft mit, natürliche Kreisläufe und Zusammenhänge zu verstehen und im eigenen Alltag umzusetzen. In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass nach wie vor die akute Gefahr besteht, dass ein großer Teil des Holztransportes von der Schiene auf die Straße verlagert werden wird, da bei der künftigen Preisgestaltung der Bahn die ökologischen Aspekte, wie der verstärkte CO2-Ausstoß, vollkommen ausgeblendet werden“, so ÖKR HANS RESCH, Präsident von wald.zeit Österreich und Vorsitzender des Forstausschusses der Landwirtschaftskammer Österreich.

 

Montecuccoli: Familienforstwirtschaft ist gelebter Generationenvertrag

„Unsere Forstbetriebe tragen seit Jahrhunderten Verantwortung für den österreichischen Wald. Das Modell der erfolgreichen heimischen Familienforstwirtschaft ist international anerkannt und vorbildhaft. Die Wahrung und der nachhaltige Erhalt dieses Eigentums bedeutet dabei auch, Liebe und Wissen für und über den Wald von Generation zu Generation weiterzugeben, zu hegen und zu pflegen. Dafür stehen unsere Forstbetriebe, sie sichern unsere heimische Landschaft und praktizieren damit einen gelebten Generationenvertrag“, so DI FELIX MONTECUCCOLI, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.

 

Rosenstatter: Bewirtschafteter Wald nützt

„Damit der Wald alle seine vielfältigen Funktionen für die Menschen erfüllen kann, muss er bewirtschaftet werden. Nur ein gepflegter Wald, nicht aber ein sich selbst überlassener Wald dient der Gesellschaft. Damit die schwere Arbeit im Wald auch in Zukunft im Sinne der Bevölkerung erfüllt wird, braucht die Jugend positive Perspektiven. So müssen die Möglichkeiten, ein ausreichendes Einkommen für die Waldbesitzerfamilie zu erwirtschaften, verstärkt und nicht behindert werden. Überbordende Beschränkungen in der Waldbewirtschaftung demotivieren die Hofübernehmer und schaden letztlich der gesamten Gesellschaft“, so RUDOLF ROSENSTATTER, Obmann des Waldverbandes Österreich.

 

Wohlmacher: Waldbewirtschaftung als Antwort auf den Klimawandel

„Waldbewirtschaftung findet unter freiem Himmel statt, und der Klimawandel stellt dabei eine der großen aktuellen und zukünftigen Herausforderungen dar. Der hohe Ausstoß an Kohlendioxyd (CO2), verursacht durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe, trifft den Wald voll. Ein Temperaturanstieg ist nicht mehr zu leugnen. Waldbesitzer und Forstleute stellen sich dieser Herausforderung durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung und eine vermehrte Einbringung von Laubholz. Die Zahlen der Österreichischen Waldinventur belegen diese zukunftsfähigen Entwicklungen klar. Für den Österreichischen Forstverein ist die aktive Gestaltung und Nutzung des Waldes durch den Waldeigentümer die bessere Alternative für die Zukunft unserer Wälder“, so DI Mag. JOHANNES WOHLMACHER, Präsident des Österreichischen Forstvereins.

 

Starhemberg: Holz hat mehr Wert

„Österreich ist ein Land des Holzes. Mit dieser wertvollen und nachhaltigen Ressource muss im Sinne einer optimalen Nutzung verantwortungsvoll umgegangen werden. Vom Wald profitieren in Österreich allein 280.000 Menschen, die entlang der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier tätig sind. Die Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft sowie der Papier- und Zellstoffindustrie sind nicht nur ein attraktiver Arbeitgeber, sondern auch Träger der ländlichen Entwicklung. Wenn sich die Araber um ihr Öl kümmern, wundert sich niemand. Wenn wir uns um unser Holz kümmern, müsste das ebenfalls selbstverständlich sein. Das Internationale Jahr des Waldes ist unsere Chance, das Bewusstsein für die Bedeutung der gesamten Wertschöpfungskette Holz in der Politik und in der Bevölkerung zu stärken. Gemeinsam haben wir den Auftrag, den Werk- und Wertstoff Holz in jeder Verarbeitungsstufe mit seiner höchstmöglichen Wertschöpfung so effizient und Wert steigend wie möglich einzusetzen. Holz hat mehr Wert“, so der Vorsitzende der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP), GEORG ADAM STARHEMBERG.

 

Döry: Holz ist die Lösung

„Holz ist der Rohstoff der Zukunft. Er ist nachhaltig, vielfältig einsetzbar, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Für die Holzindustrie ist eine nachhaltige und ausreichende Versorgung mit dem Rohstoff Holz der Schlüssel zum Erfolg. Eine weitere Steigerung des Rohstoffaufkommens – insbesondere durch eine verstärkte Mobilisierung im Kleinwald – ist daher die gemeinsame Herausforderung. Bei der Holznutzung sind insbesondere im konstruktiven Holzbau die Möglichkeiten voll auszuschöpfen. In Forschung und Entwicklung sehen wir noch enorme Potenziale in der Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten von Holz. Gerade die Wertschöpfungskette Holz zeigt eindrucksvoll auf, wie effizient ein wertvoller Rohstoff verarbeitet werden kann. Holz kennt keinen Abfall. Der Rohstoff Holz ist einer der wenigen Rohstoffe, die durch die längerfristige CO2-Speicherung in den innovativen Holzprodukten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Die Wertschöpfungskette Holz ist mit einem Exportüberschuss von rund 3,1 Mrd. € nach dem Tourismus der wichtigste Devisenbringer für Österreich. Holz ist die Lösung“, so LASZLO DÖRY, Vorsitzender der Österreichischen Plattenindustrie.

 

Mayer: Waldwissen mit der Gesellschaft teilen

„Das Waldforschungszentrum BFW ist durch seine vielfältige Kompetenz ein wichtiger Berater für Forstpraxis und Forstpolitik. Wir wissen alles über den Wald -und wir wollen dieses Wissen noch stärker mit der Gesellschaft teilen“, betont Dr. PETER MAYER, der Leiter des Waldforschungszentrums BFW (Bundesamt für Wald). Diese Organisation ist u.a. auch für die Österreichische Waldinventur verantwortlich.

 

Hackl: Wald schützen durch nachhaltig nützen

„Der Wald hat Antworten auf alle brennenden Zukunftsfragen, die großteils im Bereich Umwelt, Energie und Gesundheit liegen. So bietet der Wald Lebensraum für zwei Drittel aller Arten auf dieser Welt, ist ein verlässlicher sich ständig erneuernder Rohstofflieferant und bietet überhaupt die Grundlagen allen Lebens auf dieser Welt durch Sauerstoffproduktion und Wasserspeicherung. Nur durch eine nachhaltige und kluge Nutzung – und nicht Aussernutzungstellung – kann der Wald alle diese großen Aufgaben erfüllen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit, das ja aus der Forstwirtschaft stammt, ist zudem ein Leitprinzip, das in der `forstlichen` Umsetzung die Lösung auch für alle sozialen und wirtschaftlichen Probleme wäre“, so MAG. HERMINE HACKL, Präsidentin der Naturschutzorganisation BIOSA, Biosphäre Austria

 

Sonderbriefmarken zum „Jahr des Waldes“

Die Naturschutzorganisation BIOSA gibt im Laufe des Jahres 2011 insgesamt 12 Sonderbriefmarken zum „Jahr des Waldes“ heraus. Dabei werden auch die 10 wichtigsten heimischen Baumarten im Mittelpunkt stehen. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden die Patenschaften dafür übernehmen. Die erste dieser Marken wurde im Rahmen dieser Kick-Off-Pressekonferenz vorgestellt. Das Waldfoto dafür stammt von Dr. Johannes Schima, Markendesigner für alle 12 Marken ist der bekannte Künstler Hannes Margreiter.

 


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